Galerie Judith Andreae ist eine zeitgenössische Galerie aus Bonn, die sowohl junge als auch etablierte internationale Künstler:innen aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Video, Skulptur, Objekt, Installation und Performance vertritt. Pro Jahr zeigt die Galerie sechs bis acht kuratierte Einzel- und Gruppenausstellungen und nimmt an internationalen Messen. Zudem kooperiert die Galerie mit weiteren Galerien wie auch Institutionen für temporäre Sonderausstellungen und fördert Projekte im Rahmen von Kunst am Bau & Kunst im öffentlichen Raum.

Aktuelle Ausstellung

Vernissage 27.03.2025 |
28.03.2025 - 10.05.2025

NICHOLAS WARBURG | Aktenzeichen XY Unerlöst Einzelausstellung

Die ZDF-Serie Aktenzeichen XY ungelöst ist das älteste True-Crime-Fernsehformat weltweit. Seit der Erstausstrahlung 1967 wurden über fünftausend Fälle behandelt, fast jeder dritte ein Mord. Zu Hochzeiten in der alten Bundesrepublik schaute mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu. Sie war aufgefordert, die Polizei bei stockenden Ermittlungen zu unterstützen, was häufig zur Aufklärung führte. Aber die Fahndungserfolge waren nicht der einzige Effekt der Sendung. Die Täter wurden mitunter rassistisch gezeichnet, ansonsten erschienen sie biographielos, von Außen kommend, böse. Deutsches Denunziantentum blühte wieder auf und ein aggressives Misstrauen in der Gesellschaft wurde befördert: das Böse lauert immer und überall. So mischte sich schaurig-schöne German Angstlust im Dunkel flackernder Wohnzimmer mit schwelendem Ressentiment und der entlastenden Identifikation mit den Opfern – war man selbst doch noch einige Jahre zuvor millionenfach zum Täter geworden.

In Nicholas Warburgs erster Einzelausstellung in der Galerie Judith Andreae wird Aktenzeichen XY ungelöst zu Aktenzeichen XY unERlöst. Nicht nur scheint die Aufarbeitung in Deutschland heute praktisch gescheitert, der Spuk ist zurück. Aus den Wörtern »spuken«, im Englischen »to haunt« und »Ontologie«, der Lehre vom Sein, setzte der französische Philosoph Jacques Derrida Anfang der 90er den Begriff »Hauntology« zusammen. Er beschreibt das Phänomen, sich von historischen Möglichkeiten, die nicht eingetreten sind, wie von Geistern heimgesucht zu fühlen. Bei Warburg erscheint das »Tausendjährige Reich« als solch eine Nostalgie für verlorene Zukünfte.

Nicholas Warburg (*1992, Frankfurt am Main) erforscht in seiner Kunst die Ambivalenzen deutscher Geschichte und Kunstgeschichte. Er studierte am California Institute of the Arts und an der Städelschule Frankfurt (Meisterschüler von Tobias Rehberger). Seine Arbeiten wurden im Kunst palast Düsseldorf, Kunstmuseum Marburg, Neuen Aachener Kunstverein und Kunstraum Potsdam gezeigt. Für sein Schaffen wurde er mit renommierten Stipendien und Preisen ausgezeich net. Er lehrt an der Universität der Künste Berlin.

Künstler:innen

News

ESRA GÜLMEN | Art Düsseldorf

Esra Gülmen @ Art Düsseldorf | Galerie Judith Andreae | Booth J07Im Rahmen der Sektion "Solo and Projects" widmet sich Esra Gülmen dem Thema "Love is the Answer" – einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit der Liebe in all ihren Facetten. Ihr künstlerischer Blick reicht von romantischen...

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LUNITA-JULY DORN | Spark Art Fair Vienna

We are thrilled to present the work of Lunita-July Dorn on an international stage – alongside outstanding positions and galleries from around the world. At just 25, she brings a bold and distinctive voice to contemporary painting, oscillating between defiance and vulnerability.Currently on view...

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NICHOLAS WARBURG | Aktenzeichen XY Unerlöst @ Galerie Judith Andreae

Nicholas Warburg | AKTENZEICHEN XY UNERLÖSTThe ZDF series Aktenzeichen XY ungelöst (Case File XY Unsolved) is the world’s longest-running true-crime television format. Since its first broadcast in 1967, over five thousand cases have been featured, nearly one in three involving murder. At its...

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